Wir haben gerade nachgesehen: Es gibt noch keinen Weltrekord im schnellen Entwickeln von nativen mobilen Apps! Ob’s ein Weltrekord ist, können wir nicht mit absoluter Sicherheit sagen, aber schnell sind wir allemal. Aber eins nach dem anderen.

Mit xamoom treten wir zu einem herausfordernden Ziel an: Wir wollen ortsbezogenen mobilen Info-Systemen (Location Based Services) die Komplexität nehmen. Wir wollen, dass Sie so einfach und so schnell wie möglich anfangen können.

Nun folgt die Probe auf’s Exempel: Wie schnell und wie einfach ist unser Service wirklich? Wir sind bereit, die Challenge anzunehmen: Wie aufwendig ist das Entwickeln auf der Plattform, die wir letzte Woche als OpenSource zur Verfügung gestellt haben? Dazu folgende Aufgabe: Wie viel Zeit braucht es, mit xamoom ein Informationssystem für eine Tourismusgemeinde hochzuziehen? Das Anwendungsbeispiel stammt aus einer unserer meist nachgefragten Branchen.

Die Antwort (und ja, sie klingt unglaublich): 130 Minuten. Diese guten zwei Stunden umfassen Setup, mobiles Web inkl. GPS-Geofencing und zwei einfache Apps für iOS und Android. Zwei Stunden und zehn Minuten? Jap! Zum Beweis haben wir Screencasts erstellt – hier ist die YouTube-Playlist und wer will, kann sich den Quellcode der Apps (iOS oder Android) herunterladen.

Wer aus dem Staunen nicht raus kommt: Hier alles der Reihe nach.

1. Die Vorbereitungen

Zugegeben, wir haben vorgearbeitet und alles Nötige griffbereit gemacht: Zugangsdaten für ein leeres xamoom System (so als hätte man es eben bestellt), Texte und Bilder für die Demos (© Klagenfurt Tourismus), sowie API Keys für Google Maps und ähnliches.

Uns ist bewusst, dass die Arbeit an Inhalten sowie an einer tollen Benutzeroberfläche oft das größte Problem ist, auf das wir uns bei unserem Versuch aber nicht fokussieren wollen. Wir sind aber überzeugt: sobald die Technik aus dem Weg ist, bleibt mehr Zeit für den Inhalt und dem Entwickler mehr Zeit, sich auf die Benutzeroberfläche und erweiterte Features (z.B. Offline-Caching) zu konzentrieren.

Zudem tritt mit Raphael Seher ein Profi zur Challenge an: Er kennt den SDK in- und auswendig, schließlich hat er ihn auch entwickelt. Jeweils eine Stunde (wie bei unserem Antritt) für die Entwicklung einer App ist vermutlich nur mit unserem Profi möglich; ein halber Tag mitsamt Einarbeitung in Doku und Quellcode ist jedoch realistisch. Auch ohne Raphael Seher.

2. Setup und mobiles Web

Für den Start ins System und das Erstellen einiger Inhalte brauchen wir nicht mal 15 Minuten. Das erste Aufsetzen des eigenen Systems und das Befüllen mit Inhalten (hier für eine Tourismusgemeinde) braucht weder Spezialwissen, noch einen Entwickler. Es reichen ein moderner Browser und ganz wenig CMS-Erfahrung. Zur Unterstützung steht das Handbuch unter help.xamoom.com zur Verfügung.

In 15 Minuten haben wir die Inhalte für drei Sehenswürdigkeiten und zwei News-Beiträge erstellt und verortet und das in zwei Sprachen (Englisch und Deutsch). Dazu wurde noch ein Menü zusammengeklickt und die Farben ein wenig angepasst. Auch GPS Geofences im mobilen Web sind schon nutzbar. Für Produktion und Roll-Out der Smart Labels (QR/NFC) kann die Zeit während der App-Entwicklung genutzt werden. Zudem wurden Taxonomien angelegt, die später in der App die Inhalte organisieren: „sightseeing“ für die Sehenswürdigkeiten, „news“ für die aktuellen Beiträge und „menu“ für die Seite im Menü.

Wir geben also zu: Gezeigt wird nicht die gesamte Funktionalität sondern lediglich, was zum Start gebraucht wird. Hier in 14:38 Minuten der Beleg für die mit Bravour bestandene Herausforderung:

3. Die Apps

Entwickelt wurden keine HTML-Container sondern native Apps für iOS und Android. Als Backend dient das xamoom CMS, auf deren APIs die SDKs aufbauen.

Der Aufbau der Apps ist natürlich simpel. Ihre Bestandteile:

  1. In der News-Liste werden alle Seiten mit dem Tag „news“ als Liste mit Headerbild, Headline und Auszug angezeigt. Beim Klick wird der jeweilige Artikel in der App geöffnet.
  2. Die Map View zeigt eine Karte mit allen Spots aus dem Backend an, die mit “sightseeing” beschlagwortet wurden.
  3. Der Saved Content Screen zeigt alle Inhalte, die der Nutzer bereits entdeckt bzw. besucht hat. Man könnte es „Sehenswürdigkeiten sammeln“ nennen. Die besuchten Seiten bleiben zum Nachlesen für später in der App abrufbar.

Die Apps unterscheiden sich nur darin, dass unter iOS das im SDK mitgelieferte Modul zum QR-Scannen genutzt wird. Die Android-App macht standardmäßig von NFC-Tags Gebrauch, um die richtigen Inhalte zum richtigen Ort zu entdecken.

Hier das Video für Android (59:21 Minuten):

Und die iOS-Variante (56:55 Minuten):

4. Das Ergebnis

Die Apps werden keinen Designpreis gewinnen, aber sie funktionieren. So sieht die Android-App aus …

… und so die iOS-App.

5. Fazit

Wir haben schon sehr viele CMS gesehen und einige mobile SDKs mit den verschiedensten Funktionen kennengelernt. Ohne Übertreibung: So schnell und straight-forward einsetzbar wie xamoom ist nichts davon. Korrigiert uns unbedingt, wenn wir hier falsch liegen!

Es sei dennoch noch einmal darauf hingewiesen: Bei unseren zwei Stunden und 10 Minuten handelt es sich um die tatsächliche Netto-Arbeitszeit. Die Vorbereitung sowie die Build- und Deployzeiten sind nicht berücksichtigt.

Die hier gezeigten Screencasts sind natürlich nur ein Quickstart. Die umfangreiche Dokumentation zu den SDKs und die Referenzimplementierungen (pingeb.org Apps) machen zum Einarbeiten einen weit besseren Job. Alle Links dazu gibt’s unter xamoom.github.io.