Jeder weiß, dass wir smarte Labels mit QR Codes und NFC-Chips zur Lokalisierung nutzen. Seit Mitte März unterstützt xamoom auch Ortsfindung mittels GPS Geofence, also das Ausspielen von ortsbezogenen Inhalten aufgrund der Position des Users. Mit der heute ausgerollten Version 3.7 (Codename »Robert Musil«) haben wir das noch besser, praktischer und hübscher gemacht.

Was ist ein Geofence?

Als Geofence bezeichnet man einen gedachten Umkreis rund um definierte Geokoordinaten. Das GPS-Modul im Smartphone dient dabei der Lokalisierung.

Wie funktioniert’s?

Die Funktionsweise ist bei allen großen mobilen Betriebssystemen (iOS, Android, Windows Phone) ident. Vorausgesetzt wird lediglich ein moderner Browser, der HTML5 versteht, und aktivierte Ortungsdienste (GPS) am Gerät.

  1. Der Nutzer besucht die Website xm.gl im mobilen Browser. Dort angelangt muss er die Erlaubnis geben, den Standort abzufragen.
  2. Der Browser schickt den Standort an die xamoom cloud.
  3. Der richtige Inhalt wird in der richtigen Sprache (der des Handys) ans Smartphone zurückgeschickt. Befinden sich im Umkreis von 40 Metern rund um den Nutzer mehrere Inhalte, werden diese – gereiht nach der Nähe – aufgelistet.

Im unten abgebildeten Beispiel ist nur ein Inhalt abrufbar. Gezeigt wird auch eine Karte mit den nächsten zehn Punkten, wo Informationen abrufbar sind.

Screenshot from August 2015

Dies alles geschieht unter voller Wahrung der Privatsphäre des Nutzers, den wir ohnehin nicht kennen. Logisch eigentlich, aber der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass dies in Gebäuden nicht oder nur sehr zäh funktioniert.

Mit eigener Domain ab Herbst möglich

Will ein Kunde nicht xm.gl nutzen sondern beispielsweise m.meinort.at, so wird dies ab Herbst für Kunden von xamoom möglich sein. Damit wird der Kunde entweder auf unser Grundlayout zurückgreifen oder sein Design komplett frei bestimmen können. Die GPS-Ortung wird in Kürze auch in eigenen Apps möglich sein. Der Softwarebaukasten (SDK) für iOS kann dies bereits. Jener für Android folgt in den nächsten Wochen. Details dazu bieten unsere Entwickler-Seiten.

Sehr schneller Rollout

Der Blog-Titel ist nicht irreführend, sondern schlichtweg wahr. Sie brauchen keine Labels produzieren, NFC-Chips beschreiben und diese an den einzelnen Orten anbringen. Wer auf Basis von GPS-Geofencing ein mobiles Informationssystem ausrollen will, braucht für die ersten Locations auch keine monatelangen Projektlaufzeiten sondern nur wenige Stunden – immer vorausgesetzt, dass die Inhalte da sind.

Jeder Ort in xamoom bietet eine Karte mitsamt Google-Suche (Adresse, POIs, Koordinaten etc.). Hat ein Spot einen Karteneintrag, ist dieser automatisch ein Geofence.

screenshot of xamoom

Was dann noch fehlt, ist einzig eine Seite, die mit dem Spot verbunden ist – und fertig ist das mehrsprachige mobile Informationssystem für die ersten Orte.

Der Nachteil: GPS sieht man nicht

Wenn das so einfach ist – wieso machen das nicht noch alle? Nun, xamoom gibt es noch nicht lange, aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Einen GPS-Geofence alleine sieht keiner und somit weiß niemand, dass es an dieser Stelle etwas zu entdecken gibt. Wer nichts weiß, wird auch keine Aktion (z.B. URL im Browser eingeben) beginnen.

Dasselbe trifft übrigens auch auf iBeacons zu. Die kleinen Bluetooth-Funker werden ziemlich einsam sein, wenn nichts auf sie hinweist.

Ideal ist daher immer die Kombination aus allen oder zumindest mehreren Ortungstechniken. Labels mit QR-Codes und NFC-Chips sollten dabei immer in Betracht gezogen werden, denn …

  • … sie können sehr auffällig und sichtbar gestaltet werden.
  • … mit ihnen kann man das eigene Branding in der realen Welt fortführen.
  • … auf sie kann man eine kleine Anleitung drucken.
  • … sie brauchen (anders als etwa iBeacons) keine Apps, sondern nutzen das mobile Web. Bei immer niedrigeren Installationsquoten für Apps sollen keine Barrieren aufgebaut werden.

All das sind gute Gründe für Smart Labels. GPS-Geofencing ist zwar praktisch und schnell ausgerollt. Für sich alleine allerdings ist die Technik aber von eingeschränktem Nutzen.

Titelbild: Adobe Stock/giorgiomtb