Die Corona-Krise hat uns ziemlich getroffen. Weil unsere Plattform gerade im Tourismus und in Museen zum Einsatz kommt, mussten wir einige Einbußen bei neuen Projekten hinnehmen. Die Krise hat aber auch etwas Positives gebracht: Wir haben gelernt unsere Arbeit neu aufzustellen – Online-Zusammenarbeit wurde im Team und mit Kunden immer wichtiger, das Homeoffice hat das Büro mittlerweile ganz ersetzt und Offline-Events veranstalten wir aktuell gar keine mehr.

Wozu also noch ein Büro? Gute Frage, weil dafür alleine schon ein fünfstelliger Betrag für Miete, Strom, Internet, Versicherung, etc. draufgeht. Daher werden wir uns per Jahresende von der Villacher Strasse 51 trennen. Office? Nicht mehr benötigt. Stattdessen bekommen unsere angestellten Mitarbeiter ab kommendem Jahr einen Bonus, der die Kosten für Internet und Strom ein wenig abfedern soll.

Wer wirklich noch ein Büro braucht, dem kann ich unser ehemaliges Office nur wärmstens ans Herz legen. Es ist gut gelegen, preisgünstig, es gibt drei Parpklätze in Nähe zum Zentrum und die Infrastruktur passt – bei Willi Mann Immobilien ist es noch zu haben.

Die Entscheidung ist nicht einfach gefallen:

  • Lange waren wir der Meinung, dass alle Mitarbeiter möglichst rund um einen Tisch sitzen sollen – wegen dem Flow an Ideen. Aber dafür gibt es einerseits mit Slack oder Microsoft Teams Werkzeuge, die auch für rasche Wege sorgen. Andererseits haben wir erfahren, dass es fehl am Platz ist, Mitarbeitern im Homeoffice mit grundsätzlichem Misstrauen zu begegnen. Es funktioniert. Und es funktioniert gut.
  • Also dann wegen der repräsentativen Adresse für Kundentermine? Nun, das saugeile Hipster-Startup-Büro mit Fußballtisch und einer großen Auswahl an Getränken und womöglich noch einem Barista konnten (oder wollten) wir uns eh nie leisten. Die Realität zeigte zudem, dass Kundentermine ohnehin entweder beim Kunden oder nun online stattfinden.
  • Offline-Events wie unsere Mobile Content Night werden wir ins Netz verlegen.
  • Es schaut womöglich für den einen oder anderen Kunden komisch aus, wenn ein Unternehmen keinen dedizierten Standort hat. Aber wie lange noch? Ich denke, das ist ein Trend, der nicht zu stoppen ist.

Gut, zu 100 Prozent zufrieden bin ich nicht, weil so sicher einige soziale Kontakte verloren gehen oder oberflächlicher werden. Aber die Welt rund herum ändert sich rasant. Der Markt für Office-Immobilien ist im Gegensatz zu dem für Privathäuser und Eigentumswohnungen seit dem Beginn der Pandemie stark rückläufig.

Was bei uns den letzten Ausschlag gegeben hat, ist ein Buch, das ich allen ans Herz legen möchte: „Remote - Office not required“ von Jason Fried (Amazon | Audible). Es zeigt sehr gut auf, wie Mitarbeiter selbst eines Unternehmens der Größe von Basecamp gut über lange Distanzen zusammenarbeiten können.

Image of Jason Fried with the book cover